Weitere Ketten aus der Strickfabrik
Anleitung für das Wikinger Stricken
Inzwischen sind schon über zehn Ketten und Armbänder fertig - ich könnte glatt in Serie gehen!
Der Draht in altrosa ist
eigentlich Blumenbindedraht. Zugegeben, der Blumendraht lässt sich wirklich nicht so gut
verarbeiten und fällt anschließend auch nicht so weich.
Dieser strahlendblaue Draht kommt von der Klöppelkiste, ist ein Traum zum Verarbeiten und lässt sich wunderbar tragen.
Endlich habe ich auch eine gestreifte Kette ausprobiert, in der das Silber nach und nach in das Dunkelblau (sieht aus wie ein Violett) übergeht. Einfach eine oder mehr Strickreihen der anderen Farbe einbauen - wie bei einem Drahtwechsel, wenn er zu Ende gegangen ist.
Für Wikingerketten kann ich den Draht aus der Klöppelkiste eindeutig weiterempfehlen. Am besten einen Draht der Stärke 0,5 mm verwenden, aus dem bunten Draht gewinnt man nur eine Kette, aus dem versilberten Draht, der 5 m länger ist, bekommt man zusätzlich noch ein Armband heraus.
Für Geübte geht auch der Draht der Stärke 0,351mm, hier kommen aus einer Drahtrolle sogar zwei Ketten heraus.
Im Internet habe ich auch eine englische Anleitung für Wikinger Ketten gefunden, und nach langem Ausprobieren und Überarbeiten habe ich nun den Anfang / die erste Strickreihe verändert. Ich hoffe, dass man alles erkennen kann, auch wenn auf manchen Fotos der Hintergrund suboptimal ist!
Man braucht dazu:
- 20 - 25 m Draht, Durchmesser 0,5 mm
- Holzstab mit 1 cm Durchmesser
- Zugbrett mit verschiedenen Bohrlöchern von 13 mm bis winzig klein (es genügt bis 6 mm)
- Verschlusstulpen mit Kettchen oder einen anderen Verschluss
- Seitenschneider, Spitzzange
- Sekundenkleber oder einen Kettenkleber
Schritt 1
Das erste Drahtstück auf ca. 1 m zurechtschneiden, alle weiteren Drahtstücke auf ca. 80 cm zurechtschneiden - hier hilft das "Armmaß": solang, wie man zwischen der rechten und linken Hand halten kann.
Den Draht um eine Kreditkarte wickeln, sodass an der unteren Kante, wo das lange Drahtende übersteht, 5 Schlaufen entstehen.
Den Draht von der Kreditkarte abziehen, zusammenquetschen und im oberen Drittel beim kurzen Drahtende einmal drehen.
Schritt 3
Nun das kurze Drahtende um die Taille wickeln.
Schritt 4
Aus den fünf Schlaufen eine Blume zurechtlegen.
Diese Blume über das Holzstück legen und den Draht etwas hinbiegen.
Schritt 6
1. Reihe (nicht verzweifeln!): Mit dem langen Drahtende von unten in eine Schlaufe fahren...
Schritt 7
... und eine kleine neue Schlaufe = Masche zurechtbiegen.
In alle weiteren vier Schlaufen aus der Blume ebenfalls neue Maschen reinstricken.
Schritt 9
2. Reihe (nicht verzweifeln!) Das Drahtende um die alte Masche herum legen und eine neue Masche zurechtbiegen. Weiter so bis zum Kettenende - oder nach ungefähr drei bis vier Reihen mit dem zweilagigen Stricken beginnen.
Schritt 10
Zweilagig stricken: Anstatt die neue Masche um die Masche aus der letzten Reihe zu legen, kommt das Drahtende um die Masche in der vorletzten Reihe.
Auf diesem Bild habe ich mit dem zweilagigen Stricken erst später begonnen, man sieht aber den Arbeitssschritt recht gut.
Neuen Draht ansetzen: Nach kurzer Zeit ist der Draht aufgebraucht, einfach das Drahtende unter der aktuellen Masche durchziehen. Ich drehe den Holzstab immer um, fahre mit dem Drahtende des neuen Drahts die letzte Masche nach und biege das neue Drahtende in die entgegengesetzte Arbeitsrichtung.
Hier sieht man gut, wie das neue Drahende in die entgegengesetzte Arbeitsrichtung gebogen wurde.
Mit dem langen Drahtende wie gewohnt weiterarbeiten.
Das Ende
Das gestrickte Stück sollte lieber zu lang als zu kurz sein, niemals zu knapp kalkulieren!
Vom 0,5 mm starken Draht in der zweilagig gestrickten Version benötigt man für eine Kette die vollen 20 m Länge der Drahtrolle.
Anschließend wird das gestrickte Stück durch das Zugbrett gezogen, angefangen vom größten Bohrloch bis zum Wunschdurchmesser.
Für Erwachsene nehme ich gerne Verschlusstulpen mit 8 mm Durchmesser; also ziehe ich die Kette auf 8,5 mm oder 8,0 mm Durchmesser durch. Die Enden werden etwas mit der Spitzzange gequetscht und mit Sekundenkleber in die Verschlusstulpen geklebt. Ein Tipp aus Erfahrung: sehr gut trocknen lassen! Notfalls über Nacht kopfüber trocknen lassen.
Und: Niemals verzweifeln *g* Das gestrickte Stück sieht erst mal grausig aus, bis es durch das Zugbrett gezogen und plötzlich regelmäßig und hübsch wird.
Viel Spaß!
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